Wie wird das Öl hergestellt?
Bei der Leinölproduktion werden drei Arten der Herstellung unterschieden.
So gibt es die Heißpressung, bei der viele wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen und sich teilweise sogar schädliche Transfettsäuren aufgrund zu hoher Wärmeentwicklung bilden. Das Verfahren der Extraktion ist auf maximale Ausbeute ausgelegt und arbeitet unter anderem mit dem Zusatz von chemischen Lösungsmitteln und ebenfalls sehr hohen Temperaturen. Beide Varianten sollte man besser meiden, wenn man ein qualitativ erstklassiges Leinölprodukt erhalten möchte. Das schonendste Verfahren zur Herstellung von Leinöl und anderen Ölen ist die Kaltpressung
Warum ist es so wichtig, Öl kalt zu pressen?
Bei der industriellen Ölherstellung werden die Rohstoffe zermahlen, bis zu 190 °C erhitzt und während des Produktionsprozesses zeitweise mit Chemikalien versetzt, um einen maximalen Presserfolg zu erzielen.
Die ungesättigten Fettsäuren, aus denen Leinöl zu über 80 Prozent besteht, sind nicht hitzestabil und verändern bei der Erhitzung ihre chemische Struktur. Auch Vitamine und Fettbegleitstoffe können durch übermäßige Wärmezufuhr und zu hohen Druck zerstört werden.
Kaltpressung bedeutet die Ölherstellung bei niedriger Temperatur und ohne Zufuhr von Wärme, rein durch mechanischen Druck. So werden die Ölsaaten besonders schonend verarbeitet und alle wertvollen Inhaltsstoffe bleiben erhalten.
Warum wird das Öl nicht gefiltert?
Besonders hochwertige Öle sind naturtrüb und ungefiltert. Die Schwebstoffe im Öl stellen ein Qualitätsmerkmal dar und geben dem Öl seinen charakteristischen Geschmack. Außerdem bleiben neben den wertvollen Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen auch die Schwebstoffe und Fettbegleitstoffe in den Produkten erhalten.
Warum sollten Öle nur aus Biosaaten hergestellt werden?
In der herkömmlichen Landwirtschaft werden oft Pestizide verwendet. Diese sind zu großen Teilen fettlöslich und können bei der Herstellung des Speiseöles in das Endprodukt übergehen. In der biologischen Landwirtschaft sind Pestizide verboten. Daher empfiehlt es sich für die Pressung nur beste Bio-Ölsaaten zu verwenden.
Wie Wein und Kaffee haben auch Saaten in jeder Region ihre eigenen Merkmale, die den Geschmack der Endprodukte bestimmen. Wir suchen weltweit nach Saaten, die ihre wertvollen Inhaltsstoffe mit dem besten Geschmack vereinen.
Hochwertiges Leinöl hat keinen bitteren Geschmack!
Eine Assoziation, die Leute häufig in Bezug auf Leinöl haben, ist ein bitterer oder unangenehmer Geschmack, der sie vom täglichen Verzehr des gesunden Rohstoffes abhält.
Grundsätzlich gilt, bei einer schonenden und handwerklich einwandfreien Herstellung hat das frische kaltgepresste Bio-Leinöl je nach verwendeter Leinsaat bzw. Leinsamansorte einen milden bis nussigen und heuartigen Geschmack.
Schmeckt das Leinöl bitter, wurde es entweder falsch produziert oder ist aufgrund von zu langer oder zu warmer Lagerung bereits oxidiert. In diesem Fall verändert sich seine chemische Struktur und es wird nutzlos oder gar schädlich für die Gesundheit.
Qualitativ hochwertige und frisch kaltgepresste Öle können problemlos auch pur genossen werden. Damit die Qualität nach Anbruch des Öles erhalten bleibt, sollte es dunkel und kühl aufbewahrt und zügig verbraucht werden. Das original verschlossene Leinöl aus unserer Ölmühle hat eine Mindesthaltbarkeit von 2 Monaten.
Leinöl in der Schwangerschaft und Stillzeit?
Frauen, die während der Schwangerschaft und Stillzeit Bio-Leinöl zu sich nehmen, könnten damit zur normalen Entwicklung des kindlichen Gehirns und der Augen beitragen, da die im Leinöl enthalten Omega-3-Fettsäuren bei der Hirn- und Augenentwicklung hilfreich sein können.
Leinöl für Kinder?
Die im Leinöl enthaltenen essentiellen Omega-3 Fettsäuren könnten das normale Wachstum und die Entwicklung von Kindern fördern.
Leinöl für Veganer und Vegetarier?
Bei diesen Ernährungsstilen ist aufgrund des Fleischverzichts der Anteil an gesunden ungesättigten Fettsäuren im Vergleich zu den gesättigten Fettsäuren bereits höher. Daher müssen sich Vegetarier und Veganer in erster Linien Gedanken um die Balance von Omega-6 und Omega-3 Fettsäuren machen. Vegane Lebensmittel enthalten häufig bereits viele Omega-6 Fettsäuren, während die Versorgung mit Omega-3 Fettsäuren sich schwieriger gestaltet, da diese vorrangig in fettreichem Meeresfisch vorkommen, der insbesondere bei Veganern jedoch nicht auf dem Speiseplan steht. Kaltgepresstes Leinöl bietet daher mit seinem hohen Anteil an pflanzlicher Alpha-Linolensäure eine hervorragende Alternative.
Leinöl für Haustiere?
Nicht nur für uns Menschen scheint Leinöl eine gute Quelle an essentiellen Omega-3 Fettsäuren zu sein. Auch für unsere Vierbeiner steckt das Öl voller wertvoller Inhaltsstoffe. Bei Hunden kann es zudem einen wichtigen Part zur Haut- und Fellpflege beitragen.
Auch bei Pferden, die einen hohen Leistungsanspruch erfüllen müssen, setzt man bei der Fütterung gern auf die Zugabe von Leinöl. Es dient dabei hauptsächlich als Energielieferant mit einem sehr geringen Eiweißgehalt.
Katzen kann während des Fellwechsels durch die tägliche Gabe einer geringen Menge Leinöls das Herauswürgen der sonst trockenen Fellbällchen erheblich erleichtert werden. Ein halber Teelöffel pro Tag sei ausreichend, empfiehlt der Industrieverband für Heimtierbedarf. Eine dauerhafte Gabe von Leinöl in größeren Mengen ist für Katzen jedoch nicht empfehlenswert.
Was kann Leinöl für die Gesundheit tun?
Wir nehmen in unserer Ernährung zu viele ungesunde Fette zu uns. Diese sind in gesättigter Form zum Beispiel in Chips oder Fast Food enthalten. Dem gegenüber stehen die ungesättigten Fettsäuren, wie sie zu großen Teilen im Leinöl enthalten sind. Diese gesunden Fettsäuren sind an vielen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt. Durch eine gesunde Ernährungsweise ist es daher möglich, sein Wohlbefinden zu steigern und etwas positives für die Gesundheit zu erreichen.
In zahlreichen Studien nachgewiesen ist, dass sich die tägliche Aufnahme von Bio-Leinöl, aufgrund seiner günstigen Zusammensetzung der Fettsäuren, tatsächlich förderlich auf bestimmte körperliche Beschwerden sowie die allgemeine Leistungsfähigkeit auswirken kann.
Eine optimale Versorgung mit pflanzlichen Omega-3 Fettsäuren kann zur gesunden Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems beitragen und bei der Aufrechterhaltung ihrer Funktionen unterstützen. Die ungesättigten Fettsäuren können bewirken, dass das Herz-Kreislauf-System gestärkt wird. Zudem tragen die essentiellen Fettsäuren zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei. Ein zu hoher Cholesterinspiegel ist ein Risikofaktor für die Entwicklung von koronaren Herzkrankheiten.
Kann Leinöl den Zuckerhaushalt positiv beeinflussen?
Diabetes ist mittlerweile die Volkskrankheit Nummer eins, zumindest in den westlichen Kulturen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, ist es ratsam, auf einen geringen Zuckerkonsum und eine ausgewogene Ernährung zu achten. Nahrungsmittel, die dabei direkt positiv auf die Blutzuckerwerte einwirken können, sind dabei besonders interessant.
Der Zuckerstoffwechsel kann durch verschiedene Fettsäuren, die in hochwertigen pflanzlichen Ölen vorkommen, beeinflusst werden. In aktuellen Studien wird die Wirkung der Alpha-Linolensäure (ALA) erforscht. Dafür haben 1.000 Studienteilnehmer den Verzehr pflanzlicher Öle erhöht. Dabei wurde beobachtet, dass Personen, die die Aufnahme von ALA erhöhten eine geringere Insulinresistenz hatten und ihren Blutzucker besser regulieren konnten.